Fakt ist, dass ein Kind bei Fahrten im Auto unbedingt einen Kindersitz benötigt. Doch wie die Ergebnisse zahlreicher Kindersitz Tests von Stiftung Warentest und unabhängigen Portalen zeigen, gibt es bei Kindersitzen gravierende Unterschiede. Nicht jedes Modell eignet sich für jedes Kind und auch in der Sicherheit, dem wichtigsten Segment beim Kindersitze kaufen, sind Unterschiede erkennbar. Eine alleinige Orientierung auf den Preis führt in der Regel zu einer Fehlentscheidung, mit der man die Sicherheit der kleinen Mitreisenden in Gefahr bringt. Auch wenn der Preis wichtig ist, sollte man der Qualität und Bewertung, der Beschaffenheit und sicherheitstechnischen Entwicklung von Kindersitzen mehr Beachtung als dem Kostenfaktor schenken.
Kindersitztest ADAC Vergleichstabelle
Modelle | CASUALPLAY Multiprotector Fix II (Isofix) | CYBEX Pallas M | CYBEX Pallas M-fix (Isofix) | CYBEX Pallas 2-fix | KIDDY Guardian Pro 2 | RECARO Monza Nova IS Seatfix (Isofix) |
ECE-Gruppe | I/II/III | I/II/III | I/II/III | I/II/III | I/II/III | I/II/III |
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Preis |
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Gewicht | 10,3 kg | 9,3 kg | 10,1 kg | 11,3 kg | 7,3 kg | 7,1 kg |
Urteil | 2,0 gut | 2,0 gut | 2,0 gut | 2,0 gut | 2,0 gut | 2,0 gut |
Sicherheit | befriedigend | befriedigend | ||||
Bedienung/Ergonomie | ||||||
Schadstoffe | befriedigend | |||||
Verarbeitung | befriedigend | |||||
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Kindersitztest ADAC Vergleichstabelle
- 2 Fakten und Test beim Kauf von Kindesitzen
- 3 Wissenswertes zum Transport und der Montage im Auto
- 4 Welches Gurtsystem und welche Klasse?
- 5 Sicherheit kommt vor Preis – was Zertifikate aussagen
- 6 Herstellerunabhängige Tests als Auswahlhilfe
- 7 ADAC Kindersitztest 2015
- 8 Test-Fazit
Fakten und Test beim Kauf von Kindesitzen
Ehe man überhaupt zur Tat schreitet und sich für ein Modell oder einen favorisierten Hersteller entscheidet, sollte man sich über die Prüfnummern und Prüfzeichen, sowie die unterschiedlichen Gruppen der Autokindersitze in Kenntnis setzen. Denn die Sicherheit eines Sitzes hängt auch damit zusammen, dass er für das Alter und die Größe, sowie das Gewicht des Kindes konzipiert ist.
Es gibt die Babyschale , den klassischen Kindersitz und die Sitzerhöhung, mit der größere Kinder reisen und die für Kleinkinder absolut ungeeignet ist. Babyschalen montiert man entgegen der Fahrtrichtung, was bei Kindern bis zu einem Alter von etwa 1,5 Jahren und einer Körpergröße von maximal 88 Zentimetern die ideale Möglichkeit der Beförderung ist. Die Konzeption ist präzise auf die empfindliche und noch nicht stabile Wirbelsäule ausgerichtet und das Baby wird liegend transportiert. Durch die entgegen der Fahrtrichtung erfolgende Anbringung der Babyschale wird der Nacken- und Kopfbereich bei einem Unfall besonders geschützt und schwerwiegende Verletzungen vermieden.
Klassische Kindersitze gibt es in unterschiedlichen Größen für Kinder zwischen 1,5 und 12 Jahren . Um ein passendes Modell zu kaufen, spielen die Körpergröße und das Gewicht des Kindes eine primäre Rolle. Bei kleineren Kindern ist ein Fünfpunktgurt die sicherste Methode zum Anschnallen, da die Belastung bei einem Aufprall nicht nur quer über dem Bauch wirkt, sondern auf den gesamten Oberkörper verteilt wird. Auch Kindersitze mit Fangtischen haben sich bewährt, bieten sich aber eher für Fahrzeuge mit größerem Spielraum zwischen Vordersitzen und der Rückbank an. In Kleinwagen oder dreitürigen Fahrzeugen sind Fangtische meist nicht zu verbauen, da dies die Position des Vordersitzes beeinträchtigen und eine unpraktische Einstellung der Rückenlehne mit sich bringen würde.
Welches Gurtsystem und welche Größe beim Kindersitz gewählt wird, passt man dem Alter des Kindes und dessen Größe, sowie dem Gewicht an.
Ebenso wichtig sind die Zertifikate und Prüfnummern , die über die Sicherheit Auskunft geben und die wichtigsten Merkmale von Kindersitzen beziffern. Eine Entscheidung für einen sehr günstigen Preis geht zulasten der Sicherheit, da die Leistung, die Verarbeitung und die eingesetzten Materialien als primäre Kriterien im Fokus stehen und die Entscheidung untermauern müssen.
Wissenswertes zum Transport und der Montage im Auto
Führende Marken haben in den Tests von Stiftung Warentest und beim ADAC die Nase vorn und überzeugten in allen Punkten mit maximaler Sicherheit und bester Performance. Aber auch der Transport und eine einfache Montage im Auto sollten in den Kauf einfließen, da die richtige Befestigung ein ausschlaggebendes Merkmal für die Sicherheit bei Unfällen ist.
Neue Fahrzeuge verfügen über die ISO-fix Halterung , die mit allen Kindersitz-Modellen kompatibel ist und maximale Sicherheit in der Montage präsentiert. Doch nicht alle Autos sind ab Werk mit dieser DIN genormten Halterung ausgestattet, wodurch man beim Kauf genauestens auf die Befestigungsmöglichkeiten achten sollten.
Die meisten Kindersitze werden über eine im Rückenteil integrierte Einführung mit dem Sicherheitsgurt verbunden, welcher eingefädelt und anschließend in der im Auto befindlichen Gurthalterung eingeklickt wird. Der Gurt muss straff sein und ein Verrutschen oder die Vorwärtsbewegung des Kindersitzes verhindern, sodass man die Befestigung vor der ersten Fahrt mit dem Kind prüfen und bei einer Vollbremsung testen sollte.
Welches Gurtsystem und welche Klasse?
Kindersitze der Klasse Q0 eignen sich für Babys bis zur Körpergröße von 60 Zentimetern. Die Klasse Q1 reicht von 60 bis 75 Zentimetern, die Q1,5 von 75 bis 87 Zentimetern Körpergröße. Mit der Q3 fahren Kinder von 87 – 105 Zentimeter sicher und die Q6 schließt sich direkt an und eignet sich bis 125 Zentimeter Körpergröße. Ab einer Größe von 125 Zentimetern ist die Q10 ausschlaggebend und eignet sich ab dem Schulalter.
Nachdem man die richtige Größe gewählt und die Eignung mit dem realen Gewicht des Kindes verglichen hat, steht man vor der Frage nach dem geeigneten Gurtsystem. Bis zu einem Alter von 3 Jahren ist der Fünfpunktgurt ideal und passt sich der noch nicht stabilen Skelettstruktur von Babys und Kleinkindern an. Das System kann später entfernt werden und das Kind wird mit dem autoeigenen Dreipunktgurt gesichert.
Bei Sitzerhöhungen und Kindersitzen für Schulkinder nutzt man den im Auto befindlichen Gurt und schnallt damit das Kind und den Sitz fest. Am sichersten ist die ISO-fix Halterung, da der Sitz selbst nicht nur über den Gurt, sondern direkt von einer Verankerung in der Karosserie gehalten wird. Damit das Gurtsystem Sicherheit bei Unfällen bietet, spielt die richtige Einstellung auf die Körpergröße des Kindes eine primäre Rolle. Wichtig ist auch, dass ein Kindersitz eine verstellbare Kopfstütze aufweist und unbedingt über einen Seitenkopfschutz verfügen muss.
Sicherheit kommt vor Preis – was Zertifikate aussagen
Die auf Kindersitzen befindlichen Prüfnummern und Zertifikate geben Auskunft über die Sicherheit und sollten beim Kauf als wichtigster Faktor in die Entscheidung einfließen. Die Prüfziffern ECE-R 44/03 und ECE-R 44/04 sind gleichwertig und stehen für einen Kindersitz, der im Test beim Frontalcrash mit 50km/h, sowie einem Auffahrcrash mit 30km/h höchstens 60 g auf den Gurt und weniger als 1000 g auf den Kopf wirken.
Seit 2008 sind Kindersitze unter dieser Norm auf den Straßen verboten und können bei einer Kontrolle durch die Polizei zu hohen Bußgeldern führen. Früher wurde das Gewicht als primäres Testmerkmal genutzt, was sich allerdings als weniger praktisch erwies. Heute spielt die Körpergröße in Tests eine wichtige Rolle und hat die Gewichtsnorm abgelöst. Die mit Q gekennzeichneten Klassen entsprechen der Prüfnummer ECE-R 129 (i-Size), die weiterführend auch als Bezifferung UN R 129 auf dem Kindersitz vermerkt sein kann. Da die Normen für sichere Kindersitze nur für in Europa hergestellte Modelle gelten, sollte man vom Kauf außerhalb Europas gefertigter Kindersitze absehen und sich auf die Hersteller konzentrieren, die die Sicherheit mit dementsprechenden Zertifikaten untermauern.
Zusätzlich gibt es weitere Siegel, die beispielsweise über den ökologischen Standard informieren und Hinweise zur Ungefährlichkeit der Bezüge und im Sitz verbauten Materialien geben. Ein hochwertiger und in Praxistest für maximal sicher ermittelter Kindersitz hat seinen Preis, den Eltern zum Schutz des Nachwuchses bezahlen und nicht am falschen Ende sparen sollten.
Herstellerunabhängige Tests als Auswahlhilfe
Sieht man sich in den Testergebnissen von Stiftung Warentest und des ADAC um, fällt die Entscheidung für einen Kindersitz leichter und man erhält alle wichtigen Informationen in Kurzfassung. Ehe ein Sitz eine unabhängige Bewertung erhält, wird er auf Herz und Nieren geprüft, verschiedenen Verkehrssituationen beim Crash ausgesetzt und mit modernster Technologie in seiner schützenden Wirkung geprüft. Ob man für jedes Alter einen neuen Kindersitz kauft oder sich für ein mitwachsendes Modell der Normgruppe I/II/III entscheidet, hängt ganz vom persönlichen Anspruch ab. Mitwachsende Kindersitze sparen Kosten und sind eine Möglichkeit, den Preis weniger in den Fokus zu nehmen und der Sicherheit mehr Beachtung zu schenken. Denn der Sitz wird nur einmal gekauft und kann bis zum 12. Lebensjahr des Kindes mit wenigen baulichen Veränderungen zum Einsatz kommen.
ADAC Kindersitztest 2015
Die Sitze haben „gut“ abgeschnitten
Gewichtsklasse | Kindersitze |
---|---|
bis 13 Kilogramm |
Cybex Cloud Q
Cybex Cloud & Base Q-fix |
i-size (ca. 6 Monate bis 4 Jahre) |
Maxi Cosi Axissfix
Maxi Cosi 2wayPearl |
9 bis 18 Kilogramm (I) |
Inglesina Amerigo I-FIX
Britax Römer King II ATS |
9 bis 36 Kilgramm (I/II/III) |
Cybex Pallas M-fix
Casualplay Multiprotector Fix II Cybex Pallas M |
15 bis 36 Kilogramm (II/III) |
Britax Römer Kidfix SL Sict
Cybex Solution M Cybex Solution M-fix Joie Trillo LX Heyner Maxiprotect Aero |
Durchgefallen: 4 Sitze schafften nur ein „mangelhaft“, drei davon fielen in der Schadstoffprüfung durch: der Casualplay Sono Fix, der Simple Parenting Doona sowie der Simple Parenting Doona & Isofix-Base.
Test-Fazit
Die Sicherheit von Kindern lässt sich nicht in Geld bemessen, wodurch die Testergebnisse und Prüfsiegel bei Kindersitzen weitaus höher als der Kaufpreis zu bewerten sind. Um die Entscheidung abzusichern, empfiehlt sich ein Blick in die Ergebnisse von Stiftung Warentest, wo er mit guten Endnoten überzeugt. Blickt man in die Statistiken, in denen jeder 6. Kindersitz als mangelhaft und sehr unsicher eingestuft wird, gerät die Orientierung auf positive Testergebnisse in den primären Fokus und sorgt für eine Entscheidung, die ganz ohne Kompromisse und Einschränkungen getroffen wird. Ein sicherer Kindersitz beschränkt Unfallfolgen und ist ein effektiver Lebensretter.